Ein Artikel von
Hauke Eilers-Buchta

Als werdender Vater im Kreißsaal – was tun? 

Als werdender Vater stellst Du Dir vielleicht schon ab und an die Frage, wie Du Deine Partnerin während der Geburt Eures Babys unterstützen kannst. Viele Papas sind sich diesbezüglich unsicher, was genau sie tun können oder ob sie während der Geburt überhaupt eine Hilfe sein können – immerhin liegt es ja auch bei der Frau, die hauptsächliche Arbeit zu tun, oder?!

Als mein erster Sohn unterwegs war, war ich ebenfalls unsicher und habe mich vorab gefragt, welche Rolle ich als werdender Vater im Kreißsaal überhaupt spielen könne. Die Partnerabende beim Geburtsvorbereitungskurs haben da schon einiges gebracht und boten ein wenig Orientierung. Ich habe einfach mal einige Ansätze und Ideen herausgesucht, wie Du als Papa während der Geburt für Deine Partnerin da sein kannst und was genau Du tatsächlich tun kannst.

werdender Vater

Was erwartet die Frau von ihrem Partner im Kreißsaal?

Für Dich ist es zunächst einmal wichtig zu wissen, was Deine Partnerin überhaupt für Erwartungen hat. Möchte sie, dass Du einfach nur da bist und ihr die Hand halten und beruhigend wirken kannst? Oder möchte sie, dass Du sie massierst, ihr die Stirn abtupfst und möglichst nicht im Weg herumstehst? Das kannst Du bereits vor der Geburt in einem Gespräch klären, solltest Dich dann allerdings nicht darauf versteifen – unter der Geburt kann das Besprochene letztlich auch ganz anders aussehen.

In erster Linie ist es für viele Frauen immens wichtig, dass Du als werdender Vater einfach da bist und sie Deine Nähe spüren kann. Sei also im besten Fall einfach da, biete Deine Hand an, wirke beruhigend auf Deine Partnerin ein und stehe ihr zur Seite.

Für Deine Partnerin bist Du in aller Regel der wichtigste Mensch, die Person, der sie vertraut und auf die sie zählen kann. Darauf kommt es dann auch im Kreißsaal an und das ist vielfach auch ein großer Vorteil gegenüber Hebammen, Ärzten und Co.

Beobachten und handeln

Ratsam ist es mitunter auch, wenn Du als werdender Vater im Kreißsaal weniger redest (schon gar nicht auf die Partnerin einreden) und stattdessen eher zum Macher wirst. Beobachte Deine Partnerin beispielsweise während der Wehen und ziehe daraus entsprechende Schlüsse, was ihr helfen kann. Sollte sie sich während der Wehen immer wieder aufrecht hinsetzen, kannst Du ihr zum Beispiel zu Beginn einer Wehe die Hand reichen und ihr beim Aufsetzen helfen. Oder aber Du reichst ihr in den Wehenpausen einfach ein Glas Wasser.

Du kannst generell verschiedene Dinge einfach ausprobieren, die Deiner Partnerin unter der Geburt eventuell helfen können – viel falsch machst Du damit sicher nicht und es ist sicherlich sinnvoller, Deine Unterstützung als werdender Vater anzubieten als einfach nur auf einem Stuhl daneben zu sitzen.

Übrigens: Auf Mitleid solltest Du in dieser Situation so gut es geht verzichten. Sprüche wie „Du Arme, das tut mir leid, dass es weh tut!“ helfen Deiner Partnerin rein gar nichts weiter. Das wirkt zudem auch nicht motivierend. Stattdessen sind motivierende Aussagen wie „Bald hast Du es geschafft, ich glaub‘ an Dich!“ möglicherweise deutlich effektiver.

Gönne Dir selber Verschnaufpausen, wenn Du sie brauchst

Ebenso solltest Du bedenken, dass Du Dir als werdender Vater während der Geburt immer auch kleine Pausen gönnen darfst. Wenn Du etwas trinken möchtest, hole Dir einen Kaffee, wenn Du Dich kurz ausruhen möchtest, dann mache auch das. Für Deine Partnerin ist es wichtig, dass Du mit voller Kraft und Konzentration dabei bist – somit sind kleine Pausen, um neue Kraft zu schöpfen, völlig legitim.

Ansonsten kannst Du natürlich auch während der Geburt fragen, was genau Du tun kannst. Entweder sagt Dir dies Deine Partnerin ganz konkret oder aber die begleitende Hebamme hat eine Idee – vielleicht schlägt sie Dir vor, Deiner Partnerin den Rücken mit einem Massageball zu massieren oder schlichtweg als seelische Unterstützung dabei zu sein.

Welche Erfahrungen hast Du während der Geburt bereits gemacht? Womit konntest Du als werdender Vater Deiner Partnerin helfen, was konntest Du für sie tun?