Ein Artikel von
Cornelia Diedrichs

Der erste Babybrei – Die Beikosteinführung 

Der erste Babybrei ist etwas ganz besonderes. Das Thema Beikosteinführung ist für viele Mütter mit großer Unsicherheit verbunden. Oftmals machen Kinderärzte Druck, dass das Baby nun endlich mit Brei beginnen soll. Zunächst einmal sei gesagt, dass Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten keinerlei Beikost benötigen. Babys werden auch Säuglinge genannt und das Säugen der Muttermilch oder der PRE Milch sättigt ausreichend und versorgt sie mit allem, was sie brauchen. Erst ab dem 6. Monat erschöpfen sich langsam die Eisenvorräte der Babys und die Beikost als Eisenlieferant wird wichtig.

Lass Dich als Mutter nicht von den Aufdrucken auf den Babygläschen verunsichern auf denen steht, dass sie ab dem 4. Monat geeignet sind. Niemand muss direkt mit dem 4. Lebensmonat mit der Beikost starten. Dein Baby gibt Dir vor, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Es gibt die Beikostreifeanzeichen und auf diese solltest Du achten. Die WHO empfiehlt erst nach dem 6. Lebensmonat mit dem Zufüttern von Babybrei zu beginnen.

Ab wann soll ich meinem Baby Beikost füttern?

  • Dein Baby kann aufrecht sitzen und bedarf dafür nur minimale Hilfe.
  • Dein Baby kann den Kopf allein halten.
  • Dein Baby kann mit zwei Fingern Dinge greifen und zum Mund führen.
  • Dein Baby zeigt starkes Interesse an Deinem Essen.
  • Dein Baby macht Kaubewegungen mit dem Mund, wenn es Dich beim Essen beobachtet.
  • Der Zungenstoß-Reflex, bei dem Dein Baby die Zunge streckt, um Dinge aus dem Mund zu drücken, ist abgeschwächt.

Erst wenn alle Beikostreifeanzeichen erfüllt sind, darf mit dem ersten Breiversuch gestartet werden.

Der erste Babybrei

Für die Gabe der ersten festen Mahlzeit musst Du den Zeitpunkt gut wählen. Dein Baby sollte nicht zu müde und hungrig sein. Die Mittagszeit eignet sich meist am Besten für den Start. Ein stufenweiser Aufbau des ersten Brei ist zu empfehlen, um Allergien und Unverträglichkeiten leicht erkennen zu können. Später solltest Du aus diesem Grund erst alle fünf bis sieben Tage ein neues Gemüse einführen.

Die erste Woche solltest Du Deinem Kind täglich entweder reinen Karotten- oder reinen Pastinakenbrei anbieten. Füttere langsam und biete ganz wenig Brei auf dem Löffel an. Meist verweigern Babys nach wenigen Gramm bereits den Brei und drehen den Kopf weg. Ein Start mit 20 bis 30g ist meist ausreichend und nicht besorgniserregend. Biete nach dem Füttern die Brust oder die PRE Milchflasche an, damit Dein Kind sich satt trinken kann. Auch nach Wochen muss Dein Kind noch keine 220 g essen. Meine Kinder aßen nach fünf Wochen Breizeit gerade einmal 80 g je Mahlzeit.

In der zweiten Woche kannst Du Kartoffeln zum Babybrei hinzufügen. Ab der dritten Woche ist es möglich mit Fleisch den Brei zu ergänzen. Fleisch ist ein guter Eisen und Zink Lieferant. Er sollte ungefähr dreimal die Woche angeboten werden. Ob Dein Baby Karotten-Kartoffel-Fleischbrei oder Pastinaken-Kartoffel-Fleischbrei lieber mag, wirst Du mit der Zeit merken. Am Anfang haben Kinder keinen festen Geschmack. Es kann Dir passieren, dass Du ein und denselben Brei zehnmal anbietest und er siebenmal geliebt und dreimal gehasst wird.

Gekaufter Brei oder selbstgekochter Brei?

Hier scheiden sich die Geister. Du bist weder eine bessere Mutter, wenn Du selbst kochst, noch macht es Dich zur schlechten Mutter, wenn Du Gläschen kaufst.

Ich selbst habe mich nicht entscheiden wollen und habe entsprechend einfach beides getan. Den Breistart begann ich mit selbst gekochtem Brei. Für den Fleischbrei griff ich später gern auf Gläschen mit Fleischzubereitung zurück. Ich kochte größere Portionen Gemüsebrei vor und fror sie in kleinen Miniportionen ein. Vor allem in der Anfangszeit, in der noch geringe Mengen verspeist wurden, war das für mich sehr praktisch.

Für unterwegs hingegen empfand ich Gläschen als die praktischere Lösung. Als sie etwas älter waren, hatte ich stets zwei Gläschen Milchreis in der Wickeltasche. Diesen konnte ich ohne Aufwärmen an die Beiden füttern. Eine riesige Erleichterung, wenn es unterwegs mal länger dauerte.

Das Grundrezept für Babybrei

  • 100g Gemüse
  • 50g Kartoffeln
  • 1 EL (10ml) Rapsöl
  • (Bei Bedarf 30ml Apfel oder Birnensaft)

Auf Grundlage dieses Rezepts habe ich sehr viele unterschiedliche Babybreie gekocht und eingefroren. Der Lieblingsbrei meiner Jungs war ein buntes Allerlei, das jedoch erst nach erfolgreicher Einzeleinführung aller Gemüsesorten zum Tragen kam. Es handelte sich um Blumenkohl-Brokkoli-Karotte-Kartoffelbrei mit Apfel-Birnensaft.

Wichtig ist am Anfang, dass Du wirklich gut den Brei pürierst, damit keinerlei Stückchen darin sind.

Der Breifahrplan

Wenn der Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei am Mittag gut klappt, kannst Du als Nächstes mit dem am Abend gereichten Milch-Getreidebrei beginnen. Gerade bei diesem gilt, dass vor dem Schlafen nochmal die Brust oder die PRE Flasche gereicht wird. Als Letztes wird der Obst-Getreide-Brei am Nachmittag eingeführt. Am Morgen oder zwischendurch bleibt im ersten Jahr stets die Brust oder die PRE-Flasche als Kost vorhanden. Und auch danach muss nicht zwingend abgestillt werden. Die WHO empfiehlt bis zum 2. Lebensjahr und darüber hinaus zu stillen.

Meine Tipps rund um das Breifüttern

  • Benutze eine Warmhalte-Schale oder Teller. Der Brei sollte ungefähr 37 Grad warm sein.
  • Verwendet ausschließlich Plastiklöffel! Metalllöffel haben im Babyglas niemals etwas zu suchen. Sie könnten das Glas beschädigen und Splitter würden so in Euer Kind gelangen.
  • Lecke niemals beim Füttern den Löffel Deines Babys ab und füttere es danach damit weiter. Du überträgst damit Kariesbakterien an Dein Kind und dies kann böse Folgen für Dein Kleines haben.
  • Füttere den Brei nicht direkt bei zu großem Hunger, das gibt sonst nur eine Schreiorgie. Dann lieber vorher etwas Milch füttern und den Brei danach anbieten und am Ende nochmals Milch anbieten.
  • Erst wenn die Babybreimenge mittags eine Milchflasche komplett ersetzt, was ab 150 g Brei der Fall ist, solltest Du ungefähr 200ml Tee oder Wasser über den Tag verteilt anbieten. Dein Kind muss dieses aber nicht zwingend trinken. Meist nehmen Babys am Anfang nur Minischlücke zum Brei hinzu.
  • Benutze große Lätzchen, am besten in Orange. Nach dem ersten Karottenbrei wirst Du verstehen wieso diese Farbe Vorteile hat.
  • Wenn es mal nicht so klappt mit dem Breifüttern, nicht verzweifeln, der Breistart fällt oft in die Zeit des Zahnens, was es nicht immer einfach macht.
  • Zwänge den Brei niemals hinein, vor allem Anfang geht es nicht ums satt werden, sondern einfach nur ums Lernen des Vorganges.
  • Bereite Dich darauf vor, dass immer irgendwann in den vollen Breilöffel geniest wird!
  • Verabschiede Dich vom Gedanken, dass Karottenflecken immer rauszubekommen sind. Karottenflecken sind der Endgegner aller Flecken! Manche behaupten, dass Sonnenstrahlen diese Art Flecken entfernen, doch ich kann dies leider nicht bestätigen.