Ein Artikel von
Lena Gierl

Mein Kind hat Angst vor dem Zahnarzt! – So lässt sich das Problem lösen 

Werbung // Heute lassen wir ein Kind über den ersten Zahnarztbesuch und Angst vor dem Zahnarzt sprechen. Ihr Name ist Diana (Name geändert) und sie ist zehn Jahre alt.

Diana, wann war denn Dein erster Zahnarztbesuch?

Da war ich vier Jahre alt.

Du bist mit Deiner Familie ja ständig auf Reisen, wart Ihr damals auch schon unterwegs und musstest Du in einem anderen Land als Deutschland zum Zahnarzt?

Nein, da haben wir noch in Deutschland gelebt.

Was hast Du Dir vor Deinem ersten Zahnarztbesuch gedacht?

Ich hatte riesengroße Angst davor, dass er mir die Zähne herausreißt und mir damit sehr weh tut. Außerdem habe ich mich davor gefürchtet, eine Zahnspange zu bekommen. Ich habe mir deshalb viele Ausreden überlegt, um nicht zum Zahnarzt gehen zu müssen. 

Wie war es denn dann wirklich als Du dort warst?

Ich hatte dann leider ein Loch und der Zahnarzt musste bohren. Das hat mir richtig Angst gemacht. Denn mein Zahn war betäubt und hat sich richtig eklig angefühlt. Danach habe ich aber glücklicherweise ein Spielzeug zur Belohnung bekommen. Trotzdem hab ich immer noch Angst vor dem Zahnarzt, weil immer wenn ich die Werkzeuge sehe, wird mir mulmig im Bauch.

Was Zahnärzte empfehlen

So ist das vielleicht auch bei Euren Kindern, aber als Eltern werdet Ihr früher oder später an den Punkt kommen, an dem Ihr mit Euren Kind zum Zahnarzt gehen müsst. Zahnärzte empfehlen, ab dem dritten Lebensjahr regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen. Denn leider haben schon 15 Prozent der Kinder unter drei Jahren bereits von Karies befallene Zähne. Die Entscheidung des richtigen Zeitpunkts bleibt am Ende natürlich nach wie vor bei Euch Eltern.

Doch egal wann man geht: Beim ersten Zahnarztbesuch hat fast jedes Kind Angst vor dem Ungewissen. Vielleicht hat auch jemand von Euch Eltern Angst vorm Zahnarzt und Kinder nehmen sich nunmal ein Beispiel an den Eltern. Deshalb ist es am besten, die Zahnpflege und damit auch den Besuch beim Zahnarzt von Anfang an als ganz selbstverständlich zu betrachten und die Zähne immer gut zu pflegen. Klappt das jedoch nicht, und Euer Liebling hat trotzdem Angst? Dann ist es wichtig, dass Ihr Euren Schützling ganz langsam an den Zahnarzt gewöhnt, sodass die schon entstandene Angst wieder abfallen kann.

Was tun bei Angst vor dem Zahnarzt?

Um so eine langsame Gewöhnung durchzuführen müsst Ihr den Zahnarzt / die Zahnärztin einweihen. Beim ersten Termin wird das Kind gar nicht behandelt. Dieser Termin dient nur dazu, die Umgebung und die Menschen, die sich darin aufhalten, kennenzulernen. Beim zweiten Termin ist das Kind im Normalfall schon deutlich entspannter. Trotzdem wartet man noch mit der Behandlung. Hier wird nur der Gebisszustand des Kindes untersucht. Erst bei der dritten Behandlung behandelt man das Gebiss dann wirklich, denn dann ist schon genug Vertrauen dem Zahnarzt / der Zahnärztin und dem ganzen Setting gegenüber aufgebaut.

In besonders schlimmen Fällen entwickelt sich eine Dentalphobie. Wenn es schon zu einer Dentalphobie gekommen ist, dann gibt es eine Therapiemöglichkeit, die auch in vielen anderen Fällen angewandt wird: die Hypnose. Hypnose dient dazu, tief sitzende Blockaden nachhaltig zu lösen. Die Methode kann sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern angewandt werden. Mithilfe einer Hypnosetherapie werden meist nicht nur die zu lösenden Blockaden bearbeitet, sondern mit einher geht ein allgemein mutigeres Verhalten des Kindes.

Wie kann man die Angst vor dem Zahnarzt umgehen?

Der Berliner Zahnarzt Dr. Seidel aus Kleinmachnow will dieser Phobie jedoch gleich von Anfang an entgegen wirken. Da sich viele Phobien bei Kindern erst entwickeln, nachdem sie ein Loch hatte und schmerzvoll gebohrt werden musste, ist sein Motto von Anfang an: Zahnbehandlung ohne Schmerzen und Zahnarztangst. Als Methode verwendet er dafür die gleiche, die auch auch in der Augenheilkunde und bei internistischen Eingriffen (Magen-Darmspiegelung) verwendet werden: Die sogenannten “Kurznarkosen”. Darunter kann man die Behandlung unter Analgosedierung (Tiefschlaf) verstehen. In diesem Fall bekommt das Kind von der Behandlung nichts mit und verspürt keinerlei Schmerzen.

Wir empfehlen jedoch, diese Methode nur dann anzuwenden, wenn schon eine Dentalphobie vorhanden ist oder die Angst vor dem Zahnarzt auch durch eine schonende Gewöhnungs-Methode nicht abnimmt. Denn früher oder später kommt man um die Zahnarztbesuche auch mit dem eigenen Kind nicht mehr herum. Dann ist die Kurznarkose eine schonende und wirksame Methode, die Zahnarztbesuche gut zu überstehen.

Quelle: https://www.zahnarzt-arztsuche.de/experten-sprechstunde/zahnarztangst-bei-kindern/