Ein Artikel von
Cornelia Diedrichs

Hilfe, mein Baby… – 7 Ernährungsprobleme bei Babys 

Ernährungsprobleme bei Babys, eine Sorge, die viele Mütter quält und Mütter häufig mit Problemen konfrontiert. Gerade beim ersten Kind ist man als Mutter noch unerfahren und leicht verunsichert, ob alles mit dem Baby ok ist und wie man sich am besten verhalten soll.

Die häufigsten Fragen rund um die Babyernährung möchte ich heute hier beantworten.

Hilfe, Ernährungsprobleme bei Babys

Hilfe, mein Kind saugt mich aus.

Es will nur an meine Brust, ich komme mir vor als wäre ich auf meine Brust reduziert. Ständig will mein Kleines getragen werden. Ich kann ihm/ihr nichts recht machen. Mein Baby wird nicht satt. 

Dieser Hilferuf ist vor allem für Erstlingsmütter nicht ungewöhnlich. Es zerrt an den Nerven, wenn das Baby dauernuckeln möchte. Das sogenannte Clusterfeeding tritt vor allem in Schub-Phasen auf, wenn das Baby einen Entwicklungssprung vollzieht. Es bedarf dann mehr Milch und durch das häufige Anlegen an die Brust wird die Milchproduktion gesteigert. Ein natürlicher biologischer Vorgang. Hier hilft nur durchatmen und durchhalten, der Schub wird vorbeigehen und Dein Baby wieder zurück zum normalen Stillen finden.

Hilfe, mein Baby trinkt so viel.

Ich glaube, es wird nicht satt. Ich denke, ich muss sofort mit zufüttern beginnen.

Wenn Dein Kind plötzlich zum Clusterfeeding wechselt und ständig nach Milch verlangt und bereits nach zwei statt nach vier Stunden wieder Hunger hat, dann kann dahinter ein Schub stecken. Diese Entwicklungsschübe sind in den ersten zwei Jahren meist deutlich im Verhalten der Babys zu erkennen. Sie sind nöhlig, wollen Dauerkuscheln und haben vermehrt Hunger.

Ein Entwicklungssprung ist anstrengend für ein Baby. Dieses ist allerdings kein Grund auf die Flasche umzusteigen oder die Milchsorte zu verändern. Die Muttermilch oder die PRE Milch ist alles, was Dein Baby benötigt, um am Anfang des Lebens gut ernährt zu sein. 2er oder 3er Milch ist unnötig. Sie enthält mehr Stärke, was vermeintlich die Kinder satter macht, doch ist dies trügerisch. Durch die vermehrte Stärke nehmen die Kinder ggf. deutlich zu. Ebenso muss auf die Trinkmenge streng geachtet achtet werden. Ganz im Gegensatz zur PRE Milch, die unbesorgt in unbegrenzter Menge gefüttert werden darf, ohne dass Du Dir Sorgen machen musst, dass Dein Baby zu dick werden würde.

Hilfe, mein Baby verweigert die Flasche

Das Abpumpen der Muttermilch ist praktisch, wenn Du einmal zu einem Termin musst. Der Papa daheim kann die Muttermilch erwärmen und das Füttern übernehmen. Viele Babys verweigern jedoch die Flasche. Hier hilft wirklich nur Probieren. Manche Babys bevorzugen einen Kirschsauger auf den Flaschen. Sie sind der Brustwarze am ähnlichsten geformt. Es sollte allerdings nicht dauerhaft zwischen unterschiedlichen Saugern gewechselt werden. Es kommt sonst zu einer Saugverwirrung und damit einhergehend einer kompletten Verweigerung der Flasche. Manchmal hilft es schon Silikonflaschen zu verwenden, weil sich diese weicher und damit der Brust ähnlicher anfühlen. Ein echtes Patentrezept gibt es hierbei allerdings nicht. Ausprobieren und hoffen bleibt da der einzige Rat.

Hilfe, mein Baby verweigert Tee

Kein Baby muss am Anfang seines/ihres Lebens Tee oder Wasser trinken, außer es lebt in der Sahara oder einem ähnlich heißem Gebiet. In unseren Gefilden kann das Zufüttern von Tee oder Wasser sogar den Tod des Babys verursachen. Ein paar Schlückchen gegen die Koliken ist natürlich in Ordnung. Aber alles darüber hinaus ist unnötig und kann sogar zur Wasservergiftung führen. Erst wenn drei Flaschen oder Stillmahlzeiten komplett ersetzt sind, wird Wasser für das Baby wichtig. Bis dahin reicht allerdings die Muttermilch oder die PRE Flasche zur Flüssigkeitszufuhr aus.

Hilfe, mein Baby verweigert Brei

Wenn Dein Kind unter sechs Monate alt ist, dann muss es noch gar keinen Brei essen. (Mehr zur Breieinführung findest Du hier).Vielleicht ist es aber auch einfach kein Breifan, sondern eher ein Kandidat für Baby-Led Weaning (BWL). Diese Babys mögen die Konsistenz von Brei meist nicht und erkunden das Essen lieber in der ursprünglichen Form und knabbern lieber daran. Wichtig ist, dass Du Dir keinen Stress machst. Die Muttermilch / PRE Milch ist absolut ausreichend im ersten Lebensjahr. Brei dient der Zuführung von Eisen und im Notfall kann man dies mit Eisentropfen auffangen. Wichtig ist, dass Dein Kind die Beikostreifeanzeichen zeigt bevor Du Dich ins Brei-Abenteuer mit Deinem Kind stürzt.

Hilfe, mein Baby macht nur Unsinn beim Essen

Ich persönlich glaube, dass das der Unsinn beim Essen eine naturgegebene Sache ist, die unausweichlich dazugehört. Da müssen wir Mütter einfach durch. Meine Kinder haben liebend BRRR gemacht, wenn sie den vollen Breilöffel im Mund hatten. Am liebsten hätte ich mittig ein Loch in ein riesiges Tischtuch geschnitten und ihnen das als Lätzchen beim Breifüttern übergezogen. Da wären Stuhl und Kleidung immerhin sauber geblieben. Füttern von Brei kann tatsächlich zu Renovierungsnot führen, wenn man zu nah an einer weißen Wand füttert und das in den Löffel niesen den Karottenbrei darüber verteilt. Und Karottenflecken gehen aus Kleidung so gut wie nie mehr raus. Sich selbst in eine Art Ganzkörperschutzanzug zustecken ist nicht verwerflich. Vielleicht hätte ich mir damals auch ein Tischtuch überziehen sollen

Hilfe, mein Baby mag plötzlich seinen Lieblingsbrei nicht mehr

Magst Du immer alles essen? Nein? Dein Baby auch nicht. Aber ehrlich gesagt haben Babys in dem Sinne noch keinen Geschmack. Sie essen fünfmal liebend gern den Bananen-Zwieback-Brei und dann verweigern sie ihn dreimal konsequent, um ihn beim vierten Mal wieder vergnügt herunterschlingen, als gäbe es keine köstlichere Mahlzeit auf der Welt. Ich sage es ganz offen: Babyernährung ist ein Glücksspiel. Es ist egal was Du kochst, wenn Dein Baby meint, dass es das heute nicht mag, dann ist es eben so. Du kannst sehr selten echte Vorlieben im ersten Lebensjahr ableiten. Bei meinen Kindern half stets unliebsamen Brei mit Apfelmus zu vermischen. Durch die Süße des Apfelmus konnte ich ihre Geschmacksnerven meist austricksen. Manchmal heiligt der Zweck eben doch die Mittel.

Und oft sind vermeintliche Ernährungsprobleme bei Babys ganz normal.