Ich werde Papa. Zum vierten Mal. So weit, so gut. Doch es ist das erste Mal, dass es eine Geburt während Corona ist und ich deshalb während einer Pandemie Vater werde – und das bringt doch so einige Unterschiede und auch Einschränkungen mit sich. Doch wie fühlt es sich an, während Corona Vater zu werden? Und was ist bei einer Geburt während Corona anders im Vergleich zu den anderen Schwangerschaften?
Hebammenbesuche laufen „normal“ ab
Grundsätzlich muss ich dazu sagen, dass aus meiner Sicht gar nicht so extrem viel anders ist.
Die Besuche der Hebamme zum Beispiel finden bei uns zuhause statt, da kann ich ganz normal dabei sein – einzig Abstand wird gehalten und unsere Hebamme trägt während ihrer Besuche eine FFP2-Maske. Doch sowohl bei den Gesprächen als auch bei den Untersuchungen samt Mini-CTG bin ich dabei.
Keine gemeinsamen Besuche beim Frauenarzt
Anders sieht es beim Gynäkologen aus. In den ersten Wochen der Schwangerschaft durfte ich zu den Vorsorgeuntersuchungen mit – mit Maske, Abstand und allem. Auch beim ersten großen Screening war ich somit dabei und durfte das schlagende Herz direkt miterleben. Dieser Moment ist doch ein sehr besonderer Moment für beide werdende Eltern. Deshalb war ich auch unheimlich froh, dass ich hier dabei sein durfte.
Da wir dann allerdings die Frauenarztpraxis gewechselt haben, sieht es inzwischen anders aus. Die neue Praxis erlaubt keine Begleitpersonen, wenn es nicht zwingend erforderlich ist. Somit war ich beim zweiten Screening nicht mehr dabei, auch bei den weiteren Vorsorgeuntersuchungen nicht. Beim dritten Screening wird es ebenso der Fall sein, dass ich nicht dabei sein kann.
Das ist schon etwas schade, aber eben nicht zu ändern. Für die Gesundheit meiner Frau und meiner ungeborenen Tochter (und aller anderen Menschen) nehme ich das (gerne) in Kauf.
Feindiagnostik: Ich war dabei!
Wiederum anders war es bei der Feindiagnostik. Zwar musste ich bis zum Beginn der Untersuchung vor der Tür der Praxis warten, durfte dann aber dabei sein – und konnte so auch live beim Outing dabei sein.
Es hängt also viel auch von den einzelnen Praxen und Ärzten ab, ob man bei den Untersuchungen als werdender Vater dabei sein darf. Euch empfehle ich daher, in den betreffenden Praxen einfach einmal nachzufragen, ob der werdende Papa mitkommen darf oder ob dies zur Zeit nicht gestattet ist.
Was ist sonst noch anders bei einer Geburt während Corona?
Ansonsten gibt es natürlich noch eine weitere große Veränderung: es findet kein 3D-Ultraschall mehr statt. Das hat jedoch nichts mit Corona und eventuellen Einschränkungen zu tun, sondern mit einem allgemeinen Verbot dieser Ultraschallmethode. Einzig wenn es medizinisch erforderlich ist, darf seit dem Jahr 2021 in Deutschland noch ein 3D-Ultraschall durchgeführt werden.
Das beliebte „Baby-Watching“, was viele Gynäkologen anboten, fällt damit weg. Damit kann ich persönlich allerdings leben, auch wenn es natürlich schön gewesen wäre, schon vorab einmal das Gesicht meiner Tochter sehen zu dürfen.
Insgesamt ist eine Geburt während Corona also durchaus anders, während einer Pandemie Papa zu werden, allerdings ist daran auch wenig zu ändern und ich muss (und kann) es akzeptieren. Sicherlich ist es wieder etwas anderes, wenn man zum ersten Mal Papa wird und dann nicht dabei sein kann, wenn es zu Untersuchungen und Co. geht.
Wie steht es um die Geburt während Corona?
Bei der Geburt Ende April werde ich ebenso dabei sein. Die von uns ausgesuchte Klinik hat diesbezüglich ein entsprechendes Hygienekonzept, sodass ich als werdender Papa dabei sein kann. Auch hier gibt es aber Unterschiede zu den einzelnen Kliniken, sodass es auch hier sinnvoll ist, sich im Vorfeld zu informieren.
Wie nehmt Ihr die Einschränkungen bei einer Geburt während Corona wahr? Vor allem die Väter unter Euch: Stört es Euch, könnt Ihr damit umgehen?